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Prähabilitation / OP-Vorbereitung
Prähabilitation bezeichnet präoperative Maßnahmen, die darauf abzielen, die körperliche und psychische Verfassung von Patienten vor einem geplanten Eingriff zu verbessern.
Ziel ist es, die Belastbarkeit zu erhöhen, Komplikationen zu reduzieren und den postoperativen Genesungsprozess zu beschleunigen. Die Maßnahmen können folgende Komponenten umfassen:
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körperliches Training: Gezielte Übungen zur Steigerung der Ausdauer, Kraft und Mobilität.
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Ernährungsberatung: Optimierung der Ernährung, um den Körper optimal auf die Operation vorzubereiten.
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psychologische Unterstützung: Strategien zur Stressbewältigung und Verbesserung der mentalen Gesundheit.
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Patientenedukation: Aufklärung über den Eingriff, um Ängste zu reduzieren und das Selbstmanagement zu fördern.
Durch diese interdisziplinären Ansätze soll die Gesamtleistung des Patienten verbessert werden, sodass er den Belastungen der Operation besser standhält und die Erholungsphase verkürzt wird.
Prähabilitation bringt in orthopädischen und onkologischen Bereichen oder bei inneren Erkrankungen viele Vorteile mit:
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einzelne und kombinierte Interventionen können postoperative Komplikationen verringern und die Krankenhausaufenthaltsdauer verkürzen
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insbesondere die Kombination aus Bewegung und Ernährung zeigte positive Effekte auf die Lebensqualität und physische Erholung
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eine Kombination aus körperlicher Betätigung, Ernährung und psychosozialer Vorbereitung führte am wahrscheinlichsten zu einer Verbesserung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität
(McIsaac et al. 2025)
PMID: 39843215; PMCID: PMC11752451
Training
Dazu gehört ein strukturiertes, personalisiertes und auf verschiedenen Therapieansätzen basierendes Trainingsprogramm, mit körperlichem Training (Kraft- und Ausdauertraining) sowie Beweglichkeitsübungen.
Ernährung & Nahrungsergänzung
Auf Basis einer gezielten Ernährungsanalyse (Ist-Zustand) wird ein individuell angepasster Ernährungs- und Nahrungsergänzungsplan erstellt. Dazu kann die Reduktion von Körperfett ebenso gehören wie die Beseitigung von Mangelernährung, Anämie (Blutarmut) oder Sarkopenie, also dem degenerativen, altersbedingten Abbau der Skelettmuskulatur. Diese Faktoren bringen ein größeres Risiko für einen verlängerten Klinikaufenthalt mit, fördern Wundinfektionen und machen es wahrscheinlicher, dass nach der Operation Antibiotika eingesetzt werden müssen.
Verhaltens-intervention
Der Alltag spielt eine entscheidende Rolle in der Unterstützung dieses vorbereitenden Prozesses. Wir analysieren, planen und besprechen einen ganzheitlichen Ansatz.
Abbau der Angst
Unsicherheit, Angst und Falschinformationen können die OP- Vor- und Nachbereitung negativ beeinflussen. Daher geben wir als Sportwissenschaftler faktenbasierte Informationen, die Ihnen helfen die anstehende Operation zu verstehen und mit einem guten Gefühl zum OP-Tag zu gehen.


Fit werden für eine Operation
"Die körperliche Leistungs- und Funktionsfähigkeit ist ein wesentlicher prognostischer Faktor für die Komplikationsrate und die Rehabilitation bei operativen Eingriffen – aber auch bei vielen nichtoperativen Behandlungen. Daher gilt es zunehmend, die Patienten bereits vor Operation und Therapie gezielt im Sinne einer Rehabilitation vorzubereiten. Diese Prehabilitation dient als Maßnahme zur weitestmöglichen präoperativen Optimierung der Körperfunktionen als Voraussetzung zum Erhalt eines „für den jeweiligen Patienten“ optimalen Levels der körperlichen Leistungs- und Funktionsfähigkeit während und nach Operationen."
Prof. Dr. med. Wilhelm Bloch
Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin, Deutsche Sporthochschule Köln
Die spezielle Ernährung
"Mit Prähabilitation und speziell dem Ausgleich der fehlenden Nährstoffe lässt sich in manchen Fällen viel bewirken und der Patient ist stabiler. Da das Immunsystem bei einer Operation in „Alarmbereitschaft“ versetzt wird, benötigt es besonders viel Eiweiß, Vitamine und bestimmte Spurenelemente, um aktiv dem Risiko einer Infektion der Operationswunde entgegenwirken zu können. Insbesondere bei verringerter Beweglichkeit nach Operationen wird Muskelmasse schnell abgebaut, weswegen eine ausreichende Proteinzufuhr in Kombination mit geeigneten Kraftübungen gut geeignet ist, die Muskulatur bestmöglich zu erhalten."
Prof. Dr. med. Wilhelm Bloch
Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin, Deutsche Sporthochschule Köln
